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Was man bei der Weinprobe wissen sollte!

Weingenuss von Anfang an!


„Degustieren“ nennt man das Probieren von Weinen im Fachjargon. Dies ist keine Geheimwissenschaft, selbst die Profis haben dafür trainiert, und auch ein Laie kann mit etwas Übung seinen Geschmackssinn verfeinern.

Tipps für den Besuch von Weinmessen

© racorn/Shutterstock.com

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und da macht auch der Wein keine Ausnahme. Ebenso wie einem eine Speise besonders gut oder weniger gut schmeckt, gilt auch beim Wein der individuelle Geschmack. Dennoch gibt es ein paar grundsätzliche Dinge bei der Weinprobe zu beachten.

Dazu hier eine kleine Anleitung, die du z.B. auf einer Weinmesse hervorragend ausprobieren kannst.

Auge – Erst mal schauen!

Zuerst die Frage nach Klarheit und Farbe: Beide geben Aufschluss über den Zustand und die Reife des Weins. Je reifer ein Weißwein ist, umso goldener schimmert er, bis hin zum dunklen Bernstein. Am besten du hältst das Glas gegen einen neutralen möglichst weißen Untergrund (Wand, Tischtuch), so wird die Farbe nicht durch das Umfeld beeinflusst.

Den Wein atmen lassen

Jetzt schwenkst du den Wein im Glas. So nimmt der Wein eine intensive „Sauerstoffdusche“, diese setzt die flüchtigen Stoffe frei. So lassen sich die Weine erst richtig in vollen Zügen entdecken. Die Schlieren an der Wand des Glases verraten viel über den Inhalt. Weinkenner sprechen von "Kirchenfenstern". Sind sie breit und schwer, ist der Wein alkohol- und extraktreich.

Nase – immer der Nase nach

Im Wechsel von Schwenken und Riechen entsteht ein Geruchsbild. Der erste Eindruck ist wichtig, denn die Nase gewöhnt sich rasch an den Duft. Gute Weine können sehr reichhaltige Geruchsnuancen aufweisen. Die Noten reichen von schwarzer Johannisbeere und Vanille über Gras bis hin zu Holznoten. Manchmal ist es gar nicht so einfach, den Geruch zu benennen, obwohl man ihn sicher kennt. TIPP: Hilfreich ist dazu ein sogenanntes Aromarad.

Mund - Der erste Schluck…

…kann leicht zu einem Feuerwerk der Sinneseindrücke werden. Zu den Düften gesellen sich jetzt Säure, Tannin, Zucker oder mineralische Geschmackseindrücke. Beim Schmecken des Weines treten - unterstützt durch ausgiebiges Schlürfen - die Aromastoffe in die Atemluft und beim Ausatmen zwangsläufig in die Nase. Hier entscheidet sich erst, ob der Wein fruchtig oder blumig schmeckt. Wie wichtig dieser sogenannte retronasale Geruch während des Schmeckens ist, kann jeder bei einem Schnupfen feststellen, wenn selbst die Lieblingsspeise plötzlich fad schmeckt, da der Zugang zum Geruchssinn für die Aromastoffe blockiert ist.

Den Wein "kauen"

Das hörbare Verteilen des Weines im Mund nennt man "kauen". An der Spitze empfindet die Zunge Süße, im ersten Drittel und an dessen Rand können salzige Komponenten herausgeschmeckt werden, dahinter und an der Wurzel lassen sich bittere Noten entlarven. Das Verhältnis von Süße und Säure ist entscheidend. Zucker, Alkohol und Glycerin bilden die Süße. Fehlt Säure, schmeckt der Wein fad. Bittere Noten gehen auf Gerbstoffe (Tannine) zurück. Stiel, Schale und Kerne sind deren Ursachen. Der "Abgang", so heißt der Nachgeschmack, sagt viel über die Weinqualität. Erweist er sich als "kurz" oder "stumpf", erhält der Wein Minuspunkte. Lang und nachhaltig hingegen deutet auf ein Spitzengewächs hin.

Jetzt heißt es üben, üben, üben!

Nach dem Motto, nur die Übung macht den Meister, hilft diese Anleitung, den Einstieg zum Wein zu finden. Auch Sommeliers und Weinpublizisten wollen und sollen nur Anregungen geben, nicht den Geschmack diktieren. Nur die eigene Zunge entscheidet, ob der Wein schmeckt oder nicht. Wein ist ebenso Geschmackssache wie eine Speise, ein Film oder Musik. Daher sollte man neugierig sein und immer wieder Neues probieren.

Wer es genau nimmt, kann sich an folgende Temperaturempfehlungen halten:

Junge, leichte Weißweine z.B. Kabinett 9 - 11°C
Reife, kräftige Weißweine z.B. Spätlese 11 - 13°C
Roséweine, Weißherbste   9 - 13°C
Jugendliche, leichte Rotweine   14 - 16°C
Reife, gehaltvolle Rotweine   16 - 18°C
Gehaltvolle und gerbstoffbetonte Rotweine z.B. Barrique 18 - 20°C

 

Quelle: das Team, Agentur für Marketing GmbH, Heidesheim

E-Mail: presse@weinmesse-rlp.de;

www.weinmesse-rlp.de


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